Der Knochen ist wieder heil und trotzdem tut´s noch weh. Trotz langer physiotherapeutischer Nachbehandlung leiden manche Betroffene auch weiterhin unter schmerzhaften Bewegungseinschränkungen. Warum? Das Röntgenbild sieht doch gut aus, der Knochen ist gut zusammengewachsen.
Um die Antwort zu finden, muss man sich bewusstmachen, was bei so einem Unfall eigentlich alles geschieht.
Ein Beispiel: Jemand stolpert – fällt nach vorn – versucht sich mit den Händen abzufangen – und bricht sich dabei einen Unterarmknochen. Der Befund im Röntgenbild lautet: distale Radiusfraktur.
Die Frage ist: ist der Knochen alles, was verletzt wurde?
Was ist mit den Muskeln und Faszien, die versucht haben, den Sturz zu verhindern, das Gleichgewicht zu halten, den Fall abzubremsen, den Aufprall abzufedern? Und das alles blitzschnell! Und trotzdem war das Gewicht des Körpers und seine Wucht zu groß. Diese blitzschnellen Reaktionen, die dabei nötig sind, überfordern die Muskeln/Faszien schlichtweg und bei den meisten Menschen ist das Muskel-Faszien-System nicht gerade in einem optimalen Zustand. Im Gegenteil: Durch Bewegungsmangel, einseitige Tätigkeiten, stereotype Haltungen sind viele Faszien verklebt und Muskeln verkürzt. Das führt bei solchen Unfällen zu massiven Muskel- und Faszienzerrungen, die man auf dem Röntgenbild nicht sehen kann.
Unbehandelt bleiben sie in ihrer Funktion gestört und das bewirkt, dass bestimmte Bewegungen nach Heilung der Knochen immer noch schmerzen. Mit der funktionelle muskeltherapie (fmt) kann man solche Muskel- und Faszienzerrungen behandeln und die betroffenen Gelenke wieder funktionstüchtig machen. Dann sind auch die Bewegungen wieder schmerzfrei.