Unter Tennisellbogen versteht man Schmerzen an der Außenseite des Ellbogens, die bei Bewegung und Belastung der Hand oder des Ellbogens auftreten. Das kommt nicht nur bei Tennisspielern vor, sondern kann bei allen Menschen, die viel Handarbeit leisten, entstehen. Dies hat auch Gründe: Der Schmerzort, die Außenseite des Ellbogens, ist zugleich die Ansatzstelle der Streckmuskeln für Finger und Hand. Das Anspannen dieser Muskeln bewirkt die Streckung der Finger und/oder des Handgelenkes. Das sind auch meist die Bewegungen, die bei diesem Leiden besonders weh tun. Die Ursache für diese Schmerzen liegt aber nicht bei den Streckmuskeln, sondern bei den Beugemuskeln, die an der Innenseite des Ellbogens ansetzen. Sie sind es, die wir bei viel Handarbeit überlasten, denn Arbeit mit den Händen bedeutet hauptsächlich Zugreifen, also Anspannen unserer Beugemuskeln und nicht Finger strecken.
Der Schmerz an den Streckmuskeln ist dabei ein Schutzmechanismus, der die verspannten Beugemuskeln vor zu viel Verlängerung schützen soll. Deshalb kommt es beim Strecken der Finger und des Handgelenkes zu Schmerzen.
Sobald die Spannung der Beugemuskeln durch eine Behandlung reguliert ist, verschwindet der Schmerz. Zu beachten ist dabei nur, dass nicht nur die Beugemuskeln des Unterarmes betroffen sein können, sondern die gesamte Beugemuskel- und Faszienkette des Armes oder sogar des Rumpfes. Wo die Störung also ihren Anfang nimmt, kann man nur durch eine genaue Untersuchung des gesamten Muskel-Faszien-Systems herausfinden.